Vasna Aguilar ist eine schweizerische – mexikanische Tänzerin und Choreografin. Sie studierte klassischen Tanz an der Ballettschule des Hamburg Ballett unter der Leitung von John Neumeier, wo sie dreimal mit dem Studienpreis des Migros-Kulturprozent ausgezeichnet wurde. Anschließend absolvierte sie einen Bachelor in zeitgenössischem Tanz an der Codarts Universität der Künste in Rotterdam.

Nach dem Abschluss begann sie ihre professionelle Laufbahn als Junior-Tänzerin am Tanz Luzerner Theater und war anschließend Ensemblemitglied der Dance Company Osnabrück sowie der Thomas Noone Dance Company in Barcelona. 2016 zog sie nach Berlin, um selbstständig zu arbeiten. Dort wurde sie Teil des freien Ensembles des Opernballetts der Deutschen Oper Berlin, wo sie bis heute als Tänzerin gastiert. In dieser Zeit war sie sowohl in der freien Tanzszene als auch an Theaterhäusern aktiv.

Seit 2016 arbeitet Vasna kontinuierlich mit dem Hamburger Regisseur und Hörspielmacher Henri Hüster zusammen. Gemeinsam suchen sie in verschiedenen Projekten nach neuen Theaterformen, die Tanz und Sprache miteinander verbinden und deren Wechselwirkungen erforschen. Vasna entwickelt dabei Choreografien, die im Dialog mit Sprache und Text entstehen und die abstrakte Verkörperung von Textmotiven durch den Körper ausdrücken.

Als Tänzerin und Performerin arbeitete Vasna unter anderem mit Choreografinnen und Künstlerinnen wie John Neumeier, Susanne Linke, Ersan Mondtag, Heidi Vierthaler, Kinsun Chan, André Mesquita, Rob Fordeyn, Georg Reischl, Mauro de Candia, Shang-Chi Sun, Olivier Py, Alina Rentsch, Ruben Reniers und Maura Morales zusammen.

Sie arbeitet regelmäßig mit dem Choreografen und Videokünstler Gustavo Gomes zusammen und begleitete ihn als Tänzerin und Choreografin bei Residenzen im Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste, im Quartier am Hafen Köln und im Théâtre de la Ville de Luxembourg, in denen verschiedene Arbeiten entwickelt wurden.

Ihre Choreografien wurden unter anderem am Schauspiel Wuppertal (Richard III., Drei Schwestern, Der Zauberberg), dem Konzert Theater Bern (Schuld und Sühne),  der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, dem Klabauter Theater Hamburg und dem freien Theater Lichthof Theater Hamburg (Irre, Versuch über die Schwierigkeit Nein zu sagen und Theater der Nacht) gezeigt. Die letzte Zusammenarbeit mit Henri Hüster, Reiche Reiche Arme Arme – eine Suche an den Rändern, feierte am 25. Januar 2025 im Lichthof Theater Hamburg Premiere.

In Zusammenarbeit mit dem österreichischen Theaterregisseur Felix Hafner kreierte sie Choreografien für Schauspielensembles am Tiroler Landestheater Innsbruck (Angels in America), an den Vereinigten Bühnen Bozen (Metamorphosen) und am Phönix Theater Linz (Tempo). Zuletzt choreografierte sie die Produktion Slippery Slope, Almost a Musical von Yael Ronen und Shlomi Shaban am Schauspielhaus Graz mit Premiere am 7. Februar 2025.

© Andrea Rufener / © Charlotte H.